Achtsamkeit verankert unsere Aufmerksamkeit in der Gegenwart und lässt uns klar erkennen, was genau jetzt geschieht. Achtsam zu texten ist für mich eine werteorientierte Haltung gegenüber Kunden und ihren Inhalten und gegenüber Lesern und ihren Interessen. Es schließt aber auch eine gewisse Haltung mir selbst gegenüber ein und die Erkenntnis, dass meine Ergebnisse viel, viel besser werden, wenn ich tue, was ich liebe.

Ich habe lange gezögert, ob ich meine Herzensangelegenheit auch zu meiner beruflichen Angelegenheit machen soll. Nur noch Texterin, Autorin und Textcoach? Reicht das? Als PR- und Kommunikationsberaterin war ich lange mit dem großen „Gemischtwarenladen“ unterwegs, da ich in ganz vielen Bereichen Erfahrung gesammelt habe. Von Key-Account-Management über Hoteldirektion und IT-Kommunikation habe ich alles schon gemacht, von der Blume bis zum Bruttosozialprodukt finde ich alles interessant.

Aber ich merkte, dass meine Arbeit erst dann gut wird, wenn das Herz und die gesamte Aufmerksamkeit dabei sind. Sonst blieb es halt „so lala“. Und zu oft war ich nicht zufrieden mit den Ergebnissen oder musste mich zu einem Auftrag, den ich übernommen hatte, fast zwingen.

Achtsam zu schreiben hat mit bewusst machen und bewusst werden zu tun: Was mache ich wirklich gerne? Und dann folgt die Einsicht, dass die Dinge, die ich gerne mache, auch gelingen werden.

Was bedeutet Achtsamkeit für eine Texterin und ihre Kunden?

Achtsam texten ist für mich eine werteorientierte Haltung gegenüber Kunden und ihren Inhalten. Das beginnt für mich mit dem gesamten Paket, wie wir miteinander umgehen: höflich, pünktlich, unvoreingenommen und interessiert an der Meinung des Anderen. Wirklich und tief zuhören, sich nicht sofort nach 10 Sekunden eine Meinung gebildet haben.

Achtsam texten bedeutet, dass ich Inhalte und Informationen hinterfrage. Von mir erhalten Sie nur Texte, Artikel oder Blogbeiträge, hinter deren Aussage und Inhalt ich stehen kann. Ein Kunde sagte mir, dass ich so etwas wie eine externe Kontrollinstanz für ihn wäre: „Wenn Andrea das richtig findet, dann können wir das so sagen und schreiben.“

Deshalb ist es mir auch wichtig zu betonen, dass ich nicht in allen Themenbereichen texte, Artikel schreibe oder blogge. Meine Kunden sind UnternehmerInnen oder Selbständige und im Dienstleistungbereich, oder in der IT-Branche erfolgreich. Meine Herzensthemen haben mit Zusammenleben oder Zusammenarbeit zu tun – New Work, Agilität, Reinventing Organisations, Nachhaltigkeit, integrale Weltsicht … dazu gehört dann auch wieder das achtsame Wirtschaften. So schließt sich der Kreis.

Und natürlich gehört zum achtsamen Texten für mich auch der Text selbst: Ist er lesbar, mache ich es meinen Lesern einfach? Oder beschmeiße ich sie mit Satzungetümen und Fremdwort-Wattebällchen, um zu zeigen, dass ich „echt was drauf“ habe? Achtsame Texte:

  • greifen nicht an, polarisieren nicht und brauchen auch keine „voll krassen“ Aussagen, um zu wirken.
  • werden nicht genutzt, um etwas zu vertuschen oder jemanden zu manipulieren.
  • setzen auf Extralosigkeit. Was für mich in diesem Fall heißt, dass ich auf Füllwörter, Redundanzen und Schnörkel meistens verzichte. Meistens deswegen, weil eben die eine Ausnahme die Regel bestätigt.

Achtsame Texte mögen diese Ausnahme von der Regel, wenn sie gerade passend erscheint. So kann es passieren, dass ich, obwohl ich weiß, dass Schachtelsätze verwirrend sind und obwohl ich verstehe, dass Leser von Einschüben und Gedankensprüngen irritiert werden, ich diese trotzdem nutze, einfach, weil genau jetzt dieser Inhalt mit dieser Form vermittelt werden muss. Verstehen Sie, was ich meine? 😉