Die kommenden Rauhnächte sind eine Zeit des Rückzugs, der Reflexion. Wir bereiten den äußeren und inneren Weg für den Übergang in etwas Neues. Wir können Vergangenes reflektieren und bewusst loslassen, um uns für das kommende Jahr neu auszurichten.

Die 12 Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag (24.12 bis 5.1.) sind magisch, aus der Zeit gefallen. Der Schleier zwischen hier und drüben, zwischen innen und außen hebt sich, die Grenzen zwischen den Welten verwischen – ich finde das eine schöne Vorstellung, die die Mythologie uns hier vermittelt. Und ich glaube, dass es an der Zeit ist, Faktenwissen und vermeintliche Wahrheiten loszulassen und uns der Vielfalt aller Erfahrungen neugierig zuzuwenden. Der Name „Rauhnacht“ kommt übrigens wahrscheinlich vom Räucherritual, vielleicht auch vom rauhen Pelz der Dämonen, die sich in dieser Zeit mythologisch zeigen. Ich persönlich halte es gerne mit dem Brauch, die Rauhnächte zur Wintersonnenwende am 21. Dezember zu beginnen und am 1.1. enden zu lassen. Aber wie auch immer – warum sollten wir die Rauhnächte nicht mal zum Anlass nehmen, mehr über uns zu erfahren und uns zu öffnen für Gedanken, Gefühle, Ideen und Ideale, die in uns darauf warten, gehört und entdeckt zu werden?

Anders gesagt: Die Rauhnächte sind eine Einladung, mit dem intuitiven Schreiben zu beginnen. Magst du es einmal ausprobieren – ganz ohne „Vorsatz“ oder Zwang, frei und spielerisch? Setz dich hin mit einem schönen Block und einem Stift, der weich und angenehm schreibt. Schreib los und vielleicht passiert dann etwas Wunderbares: Du schreibst nicht mehr, sondern du wirst geschrieben! Lass es einfach fließen. Egal, was kommt. Rechtschreibung? Völlig egal. Stelle dir vorab die Uhr und schreibe 10 Minuten, oder am besten 20. Herz und Hand verbinden sich, aus deinem Unterbewusstsein kommen wichtige Impulse und stehen dann auf Papier. Das ist fantastisch, denn jetzt sind sie bewusst und damit schon die halbe Miete – du hast die Impulse sichtbar gemacht, die vorab irgendwo in dir warteten.

Das intuitive Schreiben ist ein geleitetes Selbstgespräch. Es holt Verdrängtes ans Licht, ordnet Prioritäten neu, macht Wünsche sichtbar und Möglichkeiten lebbar. Eine Vielzahl von Studien belegen: Schreiben hilft uns, entspannter, froher, kraftvoller und sogar gesünder zu sein.

Das alles möchten wir – oder? Deswegen hier 12 Schreibimpulse für die Rauhnächte. Und ein guter Vorsatz für´s neue Jahr kommt gratis obendrauf: Mehr schreiben!

  1. Wer bin ich gerade, in diesem Moment? (Meine Lieblingsfrage, sie passt immer.)
  2. Was ist mir dieses Jahr gut gelungen?
  3. Welche Menschen haben mich dieses Jahr bereichert?
  4. Was habe ich gelernt und warum?
  5. Was darf ich im Übergang loslassen, was bleibt in 2022?
  6. Wann oder wo bin ich wirklich ICH?
  7. Wo hänge ich immer wieder in alten Gewohnheiten fest?
  8. Was könnte ich stattdessen tun – welche neuen Gewohnheiten dürfen wachsen?
  9. Welche Menschen und Gemeinschaften tun mir gut?
  10. Wofür möchte ich im neuen Jahr ganz viel Raum schaffen?
  11. Was manifestiert sich im nächsten Jahr, was erschaffe ich?
  12. Welcher Ort repräsentiert für mich das neue Jahr?

Hier kommt meine Antwort auf Frage 11: In 2023 wird sich ein neuer Newsletter manifestieren: FEDERFLUSS. Ab Januar gibt es statt „Themen, Tipps, Termine“ einmal monatlich FEDERFLUSS mit einem kurzen Impuls für das intuitive Schreiben – falls du meinen Newsletter noch nicht aboniert hast, melde dich hier an.

In Gemeinschaft schreiben wir auch wieder. Zum Beispiel am 14.1. im YOGAWORX in Aachen oder am 29.1. online per Zoom.

Mehr über das intutive Schreiben in diesem Artikel für das Maas-Magazin (PDF).

Ich wünsche euch inspirierende Rauhnächte und ein frohes Fest!